Hewedolor Procain 2%
Lokalanästhetikum zur Neuraltherapie - Nicht verschreibungspflichtig! i.c.
Zur Anwendung im Rahmen neuraltherapeutischer Anwendungsprinzipien.
Zusammensetzung
- 1 Ampulle zu 2 ml enthält:
- Procainhydrochlorid 40 mg
Natriumchlorid, Salzsäure 25% (m/m), Wasser für Injektionszwecke.
Dosierung
Grundsätzlich gilt, dass nur die kleinste Dosis verabreicht werden darf, mit der die
gewünschte Wirkung erreicht wird. Die übliche Dosis für Erwachsene und Jugendliche
über 15 Jahren mit einer durchschnittlichen Körpergröße beträgt:
Hautquaddeln, pro Quaddel bis zu 10 mg Procain (entsprechend bis zu 0,5 ml "Hewedolor
Procain 2%").
Die empfohlene Maximaldosis bei einzeitiger Anwendung in Geweben, aus denen eine schnelle
Aufnahme von Arzneistoffen erfolgt, beträgt 500 mg Procain (entsprechend 25 ml "Hewedolor
Procain 2%"). Bei Anwendung im Kopf-, Hals- und Genitalbereich beträgt die empfohlene
einzeitige Maximaldosis 200 mg Procain innerhalb von 2 Stunden (entsprechend 10 ml
"Hewedolor Procain 2%").
Bei Patienten mit Gefäßverschlüssen, Arteriosklerose oder Nervenschädigung bei Zuckerkrankheit
ist die Dosis um ein Drittel zu verringern, ebenso - besonders bei wiederholter Anwendung
- bei eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion.
Art der Anwendung: "Hewedolor Procain 2%" wird in die Haut (intracutan) eingespritzt.
Anwendungsgebiete
Zur Anwendung im Rahmen neuraltherapeutischer Anwendungsprinzipien.
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Lokalanästhetika vom Ester-Typ, Benzoesäure (Parabene),
Sulfonamide. Mangel an Pseudocholinesterase (Procainabbau verlangsamt). Intraarterielle,
epidurale oder spinale Injektion.
Besondere Vorsicht ist geboten bei Myasthenia gravis, Störungen des Herz-Reizleitungssystems,
Herzinsuffizienz, Injektion in ein entzündetes Gebiet, Kombination mit Cholinesterasehemmern,
Anwendung im Hals-Kopf-Bereich, gleichzeitiger Behandlung mit Antikoagulanzien (zum
Beispiel Heparin), NSAR oder Plasmaersatzmitteln wegen Verstärkung der Blutungsneigung.
In Schwangerschaft und Stillzeit strenge Indikationsstellung.
Nebenwirkungen
EKG-Veränderungen (T-Welle abgeflacht, ST-Strecke verkürzt), Blutdruckabfall bei relativer
Überdosierung. Zentralnervöse Störungen wie Missempfindungen um den Mundbereich, Unruhe,
Bewusstseinstörungen, Krampfanfälle bei relativer Überdosierung.
Allergische Reaktionen in Form von Urtikaria, Ödem, Bronchospasmus, Atemnotsyndrom
und Kreislaufreaktionen sind selten. Lokale allergische Reaktionen in Form einer Hautentzündung
mit Hautrötung, Juckreiz bis zur Blasenbildung. Tachyphylaxie (reversible Wirkungseinbuße
bei wiederholter Anwendung).
Wechselwirkungen
Nicht depolarisierende Muskelrelaxanzien (Procainwirkung verlängert); Physostigmin (Procainwirkung verstärkt); Sulfonamide (Sulfonamidwirkung vermindert); Cholinesterasehemmer (Procaintoxizität erhöht); Atropin (kleine Mengen verlängern die Anästhesie).